Jan Gunnar Hoff / Per Mathisen feat. Gary Husband & Nguyên Lê

Das Abschlusskonzert ist sehr gut besucht. Der Saal ist nicht bestuhlt und die vier Musiker legen gleich ordentlich los. Im Programmheft wird die tschechische Jazzport zitiert, die den ersten Auftritt der Gruppe beim rumänischen Jazzfestival Garana kommentiert: „Diese europäische All-Star-Besetzung präsentierte Musik, die von lyrischen akustischen Landschaften bis hin zu spannungsgeladenem Rock-Jazz reichte. Alle vier zeigten überzeugende individuelle virtuose Fähigkeiten und ihr Zusammenspiel war fesselnd und explosiv.“ Das scheint das norwegische Publikum überzeugt zu haben, zumal ja zwei Leistungsträger aus ihrer Heimat mit von der Partie sind. Diesmal ist Gunnar Hoff neben dem Flügel wie Joe Zawinul mit einer Vielzahl von Keyboards und Synthis ausgerüstet und legt gleich von Anfang an richtig lost. Auf dem anderen Flübgel der Bühne steht Nguyên Lêder in Paris geborene ud auch dort lebende Gitarrist vietnamesischer Herkunft. In Syke haben wir ihn 2007 mit seinem umwerfenden Jimi Hendrix  Programm "Purple" gehört. Neben Hendrix hat er auch Dark Side of the Moon von Pink Floyd neu vertont und ins 21. jahrhundert geholt. Er ist ein unermüdlicher, vielseitiger Jazzer, dem kaum jemand das Wasser reichen kann. 


Per Mathisen ist ebenfalls ein routinierter Wanderer zwischen der Welt des Jazz und der Fusion. Er spielt sowohl einen elektrischen Upright Bass als auch den E-Bass. Doch der an zentraler Stelle sitzende Drummer Gary Husband scheint das energetische Zentrum dieser Band zu sein. Am Schlagzeug agiert er dynamisch und kraftvoll. Pablo Held hat ihn einmal interviewt, dort kann man sich vertiefend mit ihm beshäftigen. 




Nun aber zu Jan Gunnar Hoff, den so einfühlsamen Pianisten der beiden ersten Konzerte. Hier zeigt er sich von einer anderen Seite. Von Anfang nimmt er mit Begeisterung die Rolle des Mr. Funk ein und treibt gemeinsam mit Gary Husband seine Band an. Abwechselnd übernehmen er oder Nguyên Lê die Rolle des Leadsolisten. Das Publikum ist begeistert und goutiert das Konzert bis zum letzten Stück. 



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